Hybridheizung verbindet Vorteile effizienter Technik und erneuerbarer Energien

Hausbesitzer interessieren sich bei der Heizungsmodernisierung in erster Linie dafür, wie hoch die Energieeinsparung ausfällt und wie viel sie dafür investieren müssen. Außerdem wollen sie das Gefühl haben, mit einer neuen Heizung langfristig die richtige Wahl getroffen zu haben. Das zeigt eine aktuelle Verbraucherbefragung des Instituts für Wärme und Oeltechnik (IWO). Demnach wollen viele Endkunden zwar ihre Energiekosten senken, sind aber unsicher, welche die effektivste Lösung ist.

Eine Hybridheizung ist effizient und zuverlässig. Sie verteilt die Wärmeversorgung auf mehrere Säulen. Wie das heute und in Zukunft aussehen kann, zeigt IWO. Grafik: IWO
Eine Hybridheizung ist effizient und zuverlässig. Sie verteilt die Wärmeversorgung auf mehrere Säulen. Wie das heute und in Zukunft aussehen kann, zeigt IWO. Grafik: IWO

Eine Option ist die Hybridheizung auf Heizölbasis. Sie verbindet die Effizienz aktueller Heiztechnik mit der Nutzung regenerativer Energien und ermöglicht so langfristig überschaubare Energiekosten bei hoher Versorgungssicherheit. Eine weit verbreitete Variante ist die Kombination aus Ölheizung und Solarthermie. Vermehrt wird in solchen Anlagen zusätzlich ein wasserführender Holzkaminofen integriert. In den Sommer- und Übergangsmonaten übernehmen Solaranlage und Holzkamin einen beträchtlichen Anteil der Wärmeversorgung des Hauses. Nur wenn sie den Wärmebedarf allein nicht mehr abdecken können, schaltet sich automatisch die Ölheizung hinzu.
Großes Potenzial haben Hybrid-Heizsysteme in den 4,9 Mio. ölbeheizten Ein- und Zweifamilienhäusern. Denn diese Gebäude verfügen in der Regel über genügend Platz für Wärmespeicher, Heizgerät und Kaminofen sowie ausreichend Dachfläche für Solarkollektoren. Der vorhandene Heizöltank sichert bei Bedarf die Grundversorgung. Denn Heizöl kann auch in kleinen Mengen kostengünstig transportiert und langfristig vor Ort gelagert werden.
Ein großer Vorteil von Hybridlösungen ist, dass sie nicht in einem Zug installiert werden müssen, sondern schrittweise erweitert werden können. Dadurch bleibt die Investitionshöhe variabel. Auch die Ausbauvarianten sind vielfältig. Der erste Schritt zu einem sparsamen Hybrid-Heizsystem ist in der Regel der Austausch eines veralteten Heizkessels gegen ein Brennwertgerät. Diese Maßnahme schlägt mit rund 9.000 € zu Buche und bietet mit einer Einsparung von bis zu 30 % das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis.
Aber der Einstieg in ein Öl-Hybridsystem muss nicht unbedingt mit einer Kesselerneuerung beginnen. Wenn beispielsweise ein vergleichsweise neuer Niedertemperaturkessel vorhanden ist, kann dieser durchaus weiter betrieben und zunächst beispielsweise mit einem wasserführenden Kaminofen erweitert werden. Der Austausch des bisherigen Kessels gegen ein Brennwertgerät oder die Einbindung einer Solarthermieanlage könnte je nach finanziellen Möglichkeiten erst in einem späteren Schritt folgen. Dieses Baukastenprinzip macht Hybridsysteme für Verbraucher attraktiv, wie die IWO-Befragung unter Ölheizungsbesitzern zeigt.
Eine wichtige technische Voraussetzung für den Ausbau einer bestehenden Heizung zum Hybridsystem ist ein Heizwasserspeicher, der über mehrere Anschlüsse verfügt. Nur so ist gewährleistet, dass weitere Wärmequellen eingebunden werden können. Dazu könnte in der Zukunft auch überschüssiger Ökostrom zählen, der beispielsweise über einen elektrischen Heizstab im Wärmespeicher genutzt wird. Fachleute erwarten, dass der weitere Ausbau von Windkraft und Photovoltaik in absehbarer Zeit immer öfter zu einem zeitweiligen Überangebot von grünem Strom führt, für den es keine Abnehmer gibt.





 

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