Mit richtiger Messtechnik zum Erfolg beim Energiesparhaus

Ein Konzept ist nur so gut wie sein Erfolg in der Umsetzung - das gilt auch beim Energiesparhaus. In der Praxis unverzichtbar sind daher belastbare Feldmessungen.

Mit Erfahrungen aus realisierten Projekten stellt der Arbeitskreis kostengünstige Passivhäuser in einer neuen Veröffentlichung geeignete Methoden vor. Die Lösungsvorschläge liefern konkrete Hilfestellung für die Planung von Messprogrammen und die Erfolgskontrolle bei Effizienzgebäuden.

Die für den Protokollband 45 erstellten Studien zeigen, wie durch die Erschließung immer neuer Bauaufgaben auch immer neue messtechnische Fragen aufgeworfen werden:

∙    Erbringen Dämmschürzen tatsächlich den erwarteten Effekt?

∙    Wie gut ist die Jahresbilanz einer Wärmepumpe wirklich?

∙    Ist das Speichern sommerlicher Überschusswärme unter einem Gebäude in der Praxis so effizient wie in der Theorie?

„Antworten kann nur eine auf die jeweilige Fragestellung ausgelegte Messtechnik liefern“, sagt Søren Peper vom Passivhaus Institut in Darmstadt. Der Umwelttechniker gibt zunächst einen Überblick über verschiedene Messkonzepte, Störgrößen und zugehörige Lösungen. In den folgenden Kapiteln wird ein weiter Bogen gespannt: Von der Detailmessung zu wissenschaftlichen Zwecken über das flächige Energie-Controlling einer ganzen Stadt bis hin zum kostengünstigen aber „groben“ Minimalmonitoring für eine Ersteinschätzung oder ein Benchmarking.

Die Bedeutung nachvollziehbarer Messwerte steht außer Frage. Ohne sie werden sich Bauherren kaum für energieeffiziente Bauformen gewinnen lassen. Für sie ist entscheidend, ob angepriesene Konzepte den Praxistest auch bestehen - und sich die versprochene hohe Behaglichkeit auch bei niedrigen Kosten einstellt.

Eckpunkte für projektbezogene Planung

Die Zielerreichung kann nur mit einem Monitoring überprüft werden. Effizienz ist allerdings auch bei den Messungen selbst gefragt. Dazu gehören die Auswahl der richtigen Geräte, die Ermittlung wichtiger Einflussgrößen und das Zusammentragen von Erfahrungen zur Fehlervermeidung. Eine allumfassende Patentlösung gibt es nicht. Die Beiträge des Protokollbandes behandeln vielmehr wichtige Kernpunkte, die beim jeweiligen Projekt zu berücksichtigen sind. Ziel sind Hinweise zur Planung einer sachgerechten Messung mit dem notwendigen, aber eben nicht zu hohen Aufwand.

Monitoring belegt Effizienz von Passivhäusern

Besonders energieeffiziente Passivhäuser wurden inzwischen zigtausendfach gebaut - und immer wieder in signifikanten Stichproben messtechnisch überprüft. Diverse Ergebnisse solcher Monitoring-Projekte wurden in den vergangenen Jahren publiziert. Sie bilden eine gute Grundlage für die Beispiele, die im Protokollband behandelt werden. Die Messergebnisse in Passivhäusern und bei EnerPHit-Sanierungen zeigen, dass die Energieeffizienzmaßnahmen auf qualitativ hochwertigem Niveau auch in der Praxis die Einsparungen erbringen, die von ihnen erwartet werden.

Protokollband 45 - Richtig messen in Energiesparhäusern, 216 Seiten, schwarzweiß, Herausgeber: Passivhaus Institut, erhältlich unter: www.passiv.de

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