Umweltfreundliche Kühltechnologie für Gebäudeklimatisierung
Die Firma Efficient Energy arbeitet daran, die kürzlich erst für Rechenzentren und Serverräume zur Serienreife entwickelte Kühltechnologie mit Wasser als Kältemittel auch für neue Einsatzgebiete zu optimieren. Die innovative Kühltechnologie soll für die herkömmliche Klimatisierung von beispielsweise Büroräumen, Veranstaltungsgebäuden und Hotels zum Einsatz kommen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt das Projekt mit 300.000 Euro.
„Klimaschutz erfordert eine deutlich stärkere, wirkungsvolle, umwelt- und naturschutzverträgliche Nutzung erneuerbarer Energien. Dafür ist ein erheblicher Zubau neuer regenerativer Energietechnologien notwendig, aber auch eine Optimierung bestehender Anlagen. Bei der Kälteerzeugung muss die Effizienz der Energiewandlung gesteigert werden“, sagt Prof. Dr. Werner Wahmhoff, stellvertretender Generalsekretär der DBU.
Wasser als Kältemittel
Wasser ist das natürlichste und umweltfreundlichste Kältemittel überhaupt. Damit Wasser in einen gasförmigen Zustand übergehen kann, benötigt es Energie. Bei Klimaanlagen entzieht das Kältemittel der Umgebung Energie in Form von Wärme. Bisher setzte man für diesen Prozess Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) ein. FKW sind Treibhausgase, die beim ungewollten Freisetzen die Erderwärmung weiter vorantreiben mit einem mehr als 1000-fach höheren Treibhausgaspotenzial als Kohlendioxid.
Bei Kompressionskältemaschinen spielte Wasser bis vor wenigen Jahren keine Rolle, da die geringe Wasserdampfdichte zu sehr hohen Volumenströmen im Kompressor führt, was den Einsatz ölfrei laufender Turboverdichter erfordert, erklärt Dr.-Ing. Roland Digel, DBU-Fachreferent für Klimaschutz und Energie.
Gesenkter Energieverbrauch
Beim Produkt von Efficient Energy könne nach Aussagen des Geschäftsführers des Unternehmens, Dr.-Ing. Jürgen Süß, normales Leitungswasser verwendet werden. Dabei handelt es sich um ein zu 100 Prozent umweltfreundliches Kältemittel, das je nach Anwendungsfall 80 Prozent Energie einsparen kann.
Laut Prof. Wahmhoff sei die Kältetechnik-Branche insgesamt für fünf Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich und trage einen Anteil von 14 Prozent des Strombedarfs. In beiden Fällen würde sich eine deutliche Verringerung positiv auf das Klima auswirken und auf die deutschen Klimaschutzziele.
„Bisher ist die Technologie im mitteleuropäischen Klima auf Kaltwassertemperaturen von mindestens 18 Grad Celsius beschränkt“, sagt Digel. Man wolle zukünftig eine Kaltwassertemperatur von zwölf Grad erreichen. Dies würde es auch Bürogebäuden, Hotels, Veranstaltungsgebäuden und anderen Gebäuden erlauben, diese Technik zur konventionellen Klimatisierung zu nutzen.