Auf dem Radar

Das radioaktive Edelgas als Innenraumschadstoff

Der größte gegenwärtig bekannte umweltbedingte Risikofaktor für Lungenkrebs ist das radioaktive Edelgas Radon, das praktisch überall in der Erdkruste vorhanden ist. Dies bestätigen zahlreiche epidemiologische Studien seit den 1960er Jahren. Dennoch wurde dieses Risiko vielerorts lange ausgeblendet. Erst seit einigen Jahren scheint es jedoch in der Baubranche wieder die gebührende Beachtung zu finden, so dass die Radondichtheit bei Baumaterialien und Bauausführung eine entscheidende Rolle spielt.

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Die unsichtbare Gefahr aus dem Baugrund: Radon ist ein Zerfallsprodukt von natürlichem Uran, das im Erdreich in vielen Gesteinen vorkommt und sich in Gebäuden ansammeln kann. Bild: Kessel AG
Die unsichtbare Gefahr aus dem Baugrund: Radon ist ein Zerfallsprodukt von natürlichem Uran, das im Erdreich in vielen Gesteinen vorkommt und sich in Gebäuden ansammeln kann. Bild: Kessel AG

Laut Einschätzung des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) sind rund 5 % aller Todesfälle durch Lungenkrebs in der deutschen Bevölkerung auf Radon zurückzuführen. Eine Studie im Auftrag des BfS von 1996 bis 2000 ergab rund 1.900 Todesfälle pro Jahr. Unzweifelhaft ist Radon damit nach dem Rauchen eine der wichtigsten Ursachen für Lungenkrebs /1/. Mit der Verabschiedung des Strahlenschutzgesetzes am 27. Juni 2017 (StrlSchG) /2/ und der Einführung der Strahlenschutzverordnung vom 29. November 2018 (StrlSchV) /3/ wurden rechtliche Regularien zum Schutz vor Radon an Arbeitsplätzen sowie zum Schutz der Bevölkerung vor Radon in Aufenthaltsräumen fixiert.

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Rainer Kübler

Rainer Kübler

· Artikel im Heft ·

Das radioaktive Edelgas als Innenraumschadstoff
Seite 32 bis 33
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