Corona: SHK-Handwerk ist systemrelevant!

Gesundheit, Trinkwasser, Hygiene, Wärme, Energie sind lebenswichtige Faktoren, die die kritische Infrastruktur definieren. Diese Bereichebenötigen zur Aufrechterhaltung ihrer Arbeitsfähigkeit die Unterstützung des SHK-Handwerks. Das Bundesinnenministerium schließt sich dieser Auffassung des ZVSHK an: SHK-Betriebe gehören zur kritischen Infrastruktur.

Hauptgeschäftsführer des ZVSHK Helmut Bramann. Quelle: www.christoph-papsch.de
Hauptgeschäftsführer des ZVSHK Helmut Bramann. Quelle: www.christoph-papsch.de

Kommentar von Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK

Das Corona-Virus hat alle anderen Themen, die noch vor geraumer Zeit die politischen und gesellschaftlichen Diskussionen in unserem Land bestimmt haben, pulverisiert! Wie kann es auch anders sein. Es geht sprichwörtlich um Leben und Tod.

Das Virus und seine dramatischen Folgen stellen alles in den Schatten, was diese Republik und ihre Gesellschaft in den vergangenen 75 Jahren erlebt hat. Unser soziales Leben steht still. Unserer Wirtschaft droht bald der völlige Stillstand, wenn sich an der aktuellen Situation in den nächsten Wochen nichts zum Positiven verändert.

Die strengen Regulierungen, Verordnungen und Maßnahmen zur Virusbekämpfung sind gerechtfertigt! Auch wenn sie unsere Freiheitsrechte massiv beschneiden. Hier unterstütze ich ausdrücklich das entschlossene Agieren von Bund und Ländern. Aber wie lange werden wir das durchhalten? Einen Monat, zwei Monate, ein Vierteljahr? Ein Shutdown unserer Wirtschaft über einen längeren Zeitraum ist nicht durchzuhalten. Wir alle brauchen schnellstmöglich eine Perspektive, einen verlässlichen Ausblick, wann es wie weiter gehen kann. Wann wir langsam damit beginnen können, uns wieder auf „normale“ Zeiten einzustellen. Dieser Zeitpunkt wird umso früher kommen, desto überzeugter wir jetzt die Virusausbreitung verhindern.

CORONA UND DIE KRITIS!

Unser Handwerk stellt dies vor eine riesengroße Herausforderung – größer noch als die der auf lange Sicht drohenden wirtschaftlichen Folgeschäden des Virus. Denn unser Handwerk ist de facto Teil der sogenannten kritischen Infrastruktur (KRITIS), ohne indes bisher von der Politik offiziell dazu bestimmt worden zu sein. Gesundheit, Trinkwasser, Hygiene, Wärme, Energie – lebenswichtige Faktoren, die die kritische Infrastruktur definieren, sind Arbeitsfelder unserer Betriebe.

Krankenhäuser, Pflegeheime, Lebensmittelbetriebe, öffentliche Verwaltung – diese ganzen Einrichtungen der kritischen Infrastruktur benötigen zur Aufrechterhaltung ihrer Arbeitsfähigkeit die Unterstützung unserer Handwerksbetriebe. Es ist deshalb dringend erforderlich, dass wir gerade für Notdiensteinsätze zur Gefahrenabwehr behördliche Vorgaben für unsere Arbeit erhalten. Eine offizielle Zuordnung des SHK-Handwerks und seiner Lieferkette zur KRITIS ist aus unserer Sicht zwingend. Wie sollen zum Beispiel notwendige Reparaturmaßnahmen in Altenheimen oder Quarantänebereichen überhaupt noch durchgeführt werden, wenn diese abgeschottet sind? Das Corona Virus zeigt uns gegenwärtig allen, wie anfällig unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft und unser Sozialwesen bei einer solchen umfassenden Bedrohungssituation sind. Wir sollten daher alle Kräfte bündeln, um die Eindämmung der Corona Pandemie so schnell wie möglich zu erreichen.

In den Institutionen der KRITIS arbeiten Millionen von Beschäftigten, um unsere Gemeinwesen stabil und sicher zu halten. Die Frauen und Männer unseres Handwerks unterstützen diese im eigenen selbstlosen Einsatz. Die Politik bleibt aufgefordert, ihnen diese Arbeit mit schnell zu erlassenden behördlichen Regelungen zu vereinfachen.

Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat schließt sich der Auffassung des ZVSHK an

... und bestätigt am Freitag, dem 27.03.2020 per Schreiben: „Grundsätzlich zählen die SHK-Betriebe zu diesen systemrelevanten Einrichtungen, da nach hiesigem Verständnis auch sämtliche benötigten Dienstleistungen hierzu zählen, die zur Aufrechterhaltung der jeweiligen kritischen Dienstleistung (wie z.B. Wasser – und Energieversorgung) notwendig sind.“

Die Betriebe des SHK-Handwerks gewinnen durch diese Bestätigung Sicherheit vor allem bei Notdiensteinsätzen. „Wie sollen zum Beispiel notwendige Reparaturmaßnahmen in Altenheimen oder Quarantänebereichen überhaupt noch durchgeführt werden, wenn diese abgeschottet sind und Betriebe nicht zuverlässig wissen, ob sie die Objekte überhaupt betreten dürfen“, erläutert Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK, die dringlichen Anfragen an die Politik, in dieser Frage Klarheit zu schaffen. „Die jetzt vorliegende Bestätigung, Teil des KRITIS zu sein, ist ein wichtiges und richtiges Signal an unsere Unternehmen für ihre tägliche Arbeit unter den Auswirkungen der Corona Krise.“

Das Bundesministerium verweist in seinem Schreiben darüber hinaus auf Anordnungen der einzelnen Bundesländer, die Auswirkungen auf die Betreiber Kritischer Infrastrukturen sowie Sonderregelungen für systemrelevante Betriebe beinhalten können. Hierzu informieren die Landesregierungen über ihre eigenen Informationskanäle.

www.zvshk.de

 

 

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