Frühzeitige Montage verbessert Bauablauf in LEED-Gold-Gebäude

Der Spreeturm in Berlin auf dem Gelände eines sich rasch entwickelnden Büro- und Dienstleistungsstandortes, der sich entlang der Spree vom Ostbahnhof bis hin zum Osthafen erstreckt, wurde nach zweieinhalbjähriger Bauzeit 2020 fertiggestellt. Eine Kernrolle beim Brandschutz spielt das Sprinklerrohrleitungssystem aquatherm red pipe.

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Der 70 m hohe Spreeturm ist der neue architektonische Blickfang im Berliner Stadtteil Friedrichshain. Bild: NAS Real Asset Management GmbH
Der 70 m hohe Spreeturm ist der neue architektonische Blickfang im Berliner Stadtteil Friedrichshain. Bild: NAS Real Asset Management GmbH

Das Hochhaus liegt im Berliner Stadtteil Friedrichshain und in direkter Nachbarschaft zum denkmalgeschützten Postbahnhof. Ein Großteil der Gebäudefläche wird als Büroräume genutzt, in Teilbereichen des Erdgeschosses ist eine gastronomische Nutzung geplant. Die Räumlichkeiten bieten nicht nur einen Blick auf den Fluss Spree, sondern auch eine lichtdurchflutete und repräsentative Arbeitsumgebung. Möglich macht dies u. a. die besondere Gestaltung des Hochhauses: Das Team von Eike Becker Architekten aus Berlin entwickelte ein quadratisches Gebäude mit einer Fassade aus ein- bis dreigeschossigen Aluminiumblechen, die neben dem wie eine Skulptur anmutenden Dach des Haupteingangs ein Blickfang des Gebäudes ist. Der Entwickler des Spreeturms ist die Sechsundvierzigste Verwaltungsgesellschaft DWI Grundbesitz mbH, die den Spreeturm an den Immobilien-Investment- und Asset Manager NAS Invest GmbH verkauft hat.

Das Gebäude wurde geplant und errichtet nach dem amerikanischen Zertifizierungssystem LEED (Leadership in Energy and Environment Design). Dabei handelt es sich um eine weltweit verwendete Nachhaltigkeitszertifizierung, die eine Reihe von Standards für umweltfreundliches, ressourcenschonendes und nachhaltiges Bauen definiert. Der Spreeturm erreichte den Standard Gold.

Rohrleitungssystem aus Kunststoff

Im Bereich des Brandschutzes entschied sich die BAM Deutschland AG aus Berlin, die das Gebäude als schlüsselfertige Gesamtmaßnahme errichtete, für das Kunststoff-Sprinklerrohrleitungssystem aquatherm red pipe. „Ausschlaggebend für den Einsatz waren die guten Erfahrungen, die wir mit dem System gemacht haben sowie die langjährige Verarbeitung dieses Produkts durch unseren Nachunternehmer, die SMT Sprinkler-Montagetechnik GmbH Berlin“, erklärt Jörg Freitag, TGA-Projektleiter der BAM Deutschland AG.

Das VdS- und IBS-zertifizierte aquatherm red pipe wurde direkt in Beton verlegt. Möglich macht dies das besondere Material, aus dem das Rohrleitungssystem besteht: Polypropylen, konkret der von aquatherm entwickelte Werkstoff fusiolen® PP-R FS, ist nicht nur schwerentflammbar (Baustoffklasse B1), sondern auch korrosionsbeständig. Im Gegensatz zu metallenen Sprinklersystemen kann aquatherm red pipe ohne spezielle Schutzmaßnahmen in Beton verlegt werden. Diese platzsparende und unsichtbare Verlegeart bietet nicht nur höchste gestalterische Freiheit im Hinblick auf die Ausgestaltung der Decke. „Der Hauptvorteil hinsichtlich des Bauablaufs liegt in der frühzeitigen Montage, da das Rohrnetz mit dem letzten Betongießen bereits fertiggestellt ist“, so SMT-Geschäftsführer Carsten Thieme. „Außerdem kann hier langfristig mit geringem Personalaufwand gearbeitet werden. Bei metallenen Systemen besteht in kürzerer Zeit ein höherer Personalbedarf, da die Terminschiene von geringer Dauer ist.“

Insgesamt kamen rund 2.750 m aquatherm red pipe in Dimensionen zwischen 40 und 75 mm sowie etwa 4.250 Formteile zum Einsatz. Das Rohrleitungssystem wurde dank Fusion zu einer homogenen, stoffschlüssigen und somit sicheren Einheit verbunden. Dabei wurden Rohr und Fitting mit Hilfe hierfür vorgesehener Werkzeuge kurz angewärmt und anschließend einfach zusammengefügt. „Die Verschweißung gelingt einfach und zuverlässig“, weiß Carsten Thieme.

Eine Information der aquatherm GmbH, Attendorn

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Frühzeitige Montage verbessert Bauablauf in LEED-Gold-Gebäude
Seite 150 bis 151
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