7-8/2020 Editorial

Effiziente und smarte Gebäude

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Energiespar-Contracting (ESC) kann Sanierungen erheblich beschleunigen und sorgt dafür, dass auch umfassendere Maßnahmen umgesetzt werden. Bild: dena
Energiespar-Contracting (ESC) kann Sanierungen erheblich beschleunigen und sorgt dafür, dass auch umfassendere Maßnahmen umgesetzt werden. Bild: dena

Liebe Leserinnen und Leser,

in Köln hat die erste energetische Gebäudesanierung Nordrhein-Westfalens nach dem so genannten Energiesprong-Prinzip begonnen. Das vierstöckige Haus mit 16 Wohnungen ist das zweite deutsche Pilotprojekt für einen aus den Niederlanden stammenden Bauprozess, der Wohngebäuden im Bestand mittels digitalisierter Prozesse und industrieller Vorfertigung zeit- und kostensparend zu klimaneutralem Nullenergie-Standard verhilft.

Wie auch das Vorgängerprojekt der seriellen Gebäudesanierung im Quartier „Kuckuck“ in Hameln, das wir in der Februarausgabe vorstellten, wird das Vorhaben von der Deutschen Energie-Agentur (dena) begleitet. Die serielle Bestandssanierung soll dem Gebäudesektor beim Erreichen der Klimaziele das dringend notwendige Momentum verpassen. Deshalb wird sie auch über das Klimapaket gefördert.

Doch auch bei den Nichtwohngebäuden besteht Handlungsbedarf. Den addressiert die dena u. a. mit der Modellinitiative „CO2ntracting: build the future! – Kommunen und Länder machen ihre Gebäude fit“. Kernidee für die Modellvorhaben in zehn Städten, Landkreisen und Bundesländern ist das Energiespar-Contracting, das nicht zu verwechseln ist mit dem konventionellen Energieliefer-Contracting. Warum Fachplaner beim Thema Gebäudeeffizienz diese Option mitdenken sollten, wie sie funktioniert und wie Kommunen und Länder damit Energie und Kosten sparen, lesen Sie ab S. 12.

Aus dem Neubau ist die Gebäudeeffizienz hingegen schon lange nicht mehr wegzudenken. Ein Weg, sie zu optimieren ist der Einsatz smarter Haustechnik – Top-Thema dieser Ausgabe.

Smart-Home-Anwendungen können Bewohner und Hauseigentümer auch ohne Expertenkenntnisse beim Energiesparen und im Alltagsleben unterstützen, wenn sie sinnvoll und niedrigschwellig geplant sind.

Smarte öffentliche und halböffentliche Gebäude können neben der Energieverbrauchssenkung eine Vielzahl so genannter „Mehrwertdienste“ leisten, die den Arbeitsalltag der Nutzer wie auch die Bewirtschaftung kostensparend erleichtern. Wie sich der Schritt von der klassischen Gebäudeleittechnik zum „Building Management System“ vollzieht, was Bauherrn beachten und TGA-Fachplaner sich zum Teil neu aneignen müssen, zeigt der Beitrag auf S. 44.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihre

MSc, Dipl.-Ing. Silke Schilling

Dipl.-Ing. Silke Schilling
Chefredakteurin

· Artikel im Heft ·

Effiziente und smarte Gebäude
Seite 3
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