Der DRK-Kreisverband Bitburg-Prüm umfasst 14 Dienststellen. Darunter befinden sich acht Rettungswachen, die Kreisgeschäftsstelle, Sozialstationen und eine Einrichtung für betreutes Wohnen. „Unsere Dienststellen waren mit unterschiedlichen mechanischen Schließsystemen ausgestattet. Passend dazu sind wir seinerzeit mit einem Riesenschlüsselbund herumgelaufen“, erinnert sich Mario Pawlowski-Großmann, IT-Leiter des Kreisverbands und mitverantwortlich für die Schließanlagen. Hinzu kamen die typischen Probleme der Mechanik: teure Nachbestellungen bei Schlüsselverlusten, eingeschränkte Übersicht über die umlaufenden Schlüssel und keine Flexibilität bei Berechtigungsänderungen. Aus diesen Gründen entschlossen sich die Verantwortlichen zur Einführung einer elektronischen Zutrittskontrolle.
Überzeugende Gesamtlösung
Eine der Maßgaben im Pflichtenheft war eine virtuelle Vernetzung, um einerseits die Berechtigungen zentral zu administrieren und andererseits Aktualisierungen nicht an jeder Tür einzeln vornehmen zu müssen. Darüber hinaus sollten über eine Mandantenfunktion die einzelnen Standorte separat zu verwalten sein.
Den Zuschlag erhielt die Theo Riewer Handels GmbH mit einer Lösung auf Basis der Salto Space-Systemplattform. „Für uns war nicht der Preis allein entscheidend, sondern die Funktionen und Möglichkeiten der Gesamtlösung“, begründet der IT-Leiter die Entscheidung und fügt an: „Das System erfüllt alle unsere Anforderungen, namentlich die zentrale Administration auf Basis eines virtuellen Netzwerks. Gleichzeitig erhalten wir mit der sehr gut strukturierten Software eine einfache Türen- und Nutzerverwaltung. Außerdem hat uns die Reputation des Herstellers überzeugt – uns ist eine langfristige Lieferfähigkeit wichtig“.
VPN-Anbindung der Dienststellen
Der erste Schritt des Rollouts bestand aus der Türaufnahme und Definition der Hardware. Danach folgte die Softwareinstallation, „die nur wenige Minuten dauerte, weil sämtliche Infrastruktur vorhanden war“, erinnert sich Rolf Riewer, Inhaber und Geschäftsführer der Theo Riewer Handels GmbH. Alle Dienststellen waren bereits per VPN (Virtual Private Network) vernetzt, was eine Voraussetzung war, damit das System wie gewünscht funktioniert. Das VPN stellt u. a. sicher, dass die übermittelten Daten verschlüsselt und von außen nicht abgreifbar sind. In der Zutrittskontrolle ist das besonders für den Datentransfer zwischen Online-Wandlesern in den verteilten Dienststellen und dem zentralen Server unabdingbar.
Die Installation der Türsteuerungen war relativ aufwändig, erklärt Riewer: „An jedem Standort sind andere Türsprechstellen und Türsysteme im Einsatz, entsprechend mussten wir zunächst immer die Verkabelung und Anschlussoptionen prüfen und anpassen“. Im dritten Schritt wurden schließlich die Schließberechtigungen umgesetzt.
Elektronik ersetzt Mechanik
Technologisch basiert die Zutrittslösung auf dem Salto Virtual Network (SVN) mit patentierter Schreib-Lese-Funktionalität und verschlüsselter Datenübertragung. Im SVN werden die Schließberechtigungen auf dem Identmedium gespeichert; dadurch entfällt eine Verkabelung der elektronischen Beschläge und Zylinder. Gleichzeitig schreiben die Beschläge und Zylinder Informationen über gesperrte Identmedien oder bspw. Batteriestände auf die Identmedien und geben sie somit weiter. Die Update-Punkte – beim DRK-Kreisverband Bitburg-Prüm sind das Online-Wandleser – übertragen die ausgelesenen Daten an den zentralen Server und übermitteln gleichzeitig die aktuellen Schließberechtigungen auf die Identmedien.
Alle Türen, die bisher mechanisch abgeschlossen wurden, sollten mit der neuen Lösung genauso abschließbar bzw. sperrbar sein. Daher wurden vor allem an Haupteingängen, Bürotüren und Türen zu sensiblen Bereichen mechanische Zylinder durch Elektronik ersetzt.
Eingesetzte Technik
„Die Verteilung der Hardware haben wir abhängig von der Funktion der Türen gemacht. Z. B. sollten in den Wachen die Türen ohne zusätzliche Bewegung zufallen und gesperrt sein, um Einsätze nicht zu verzögern. Hierfür eignen sich elektronische Beschläge ideal. An den Bürotüren verwenden wir den Office-Modus – das heißt innerhalb eines festgelegten Zeitraums sind die Türen frei begehbar, ansonsten nur mit berechtigter Karte. Auch dieses Szenario lässt sich mit Beschlägen besser realisieren als mit elektronischen Zylindern“, geht Riewer ins Detail.
Zutrittsmanagement mit dezentraler Verwaltung
Für das Zutrittsmanagement nutzt der Kreisverband die Software ProAccess Space von Salto mit insgesamt 28 Mandanten. Somit können die einzelnen Standorte ihre Dienststellen selbst verwalten, wobei sie die Nutzer aus den zentralen Personenpools verwenden. So gibt es einen Personenpool „Rettungsdienst“, aus dem sich acht Standorte, die jeweils einen Mandanten bilden, bedienen. Hinzu kommen an einigen Standorten Ortsvereine, deren Mitglieder sowohl Zutrittsrechte für Räume des Ortsvereins als auch für weitere Bereiche erhalten, da sie z. T. für den Rettungsdienst oder in der Verwaltung der Dienststelle arbeiten. „Allein diese Konstellation verdeutlicht die komplexe Berechtigungsstruktur bei uns. Das Schöne daran ist aber, dass die Software diese Strukturen übersichtlich abbildet. Dadurch lassen sich auch neue Türen für Dienststellen und Berechtigungen für neue Kollegen einfach hinzufügen. Zugleich funktioniert die Programmierung und Ausgabe der Medien sehr gut und zuverlässig“, freut sich Pawlowski-Großmann.
Eine Information der Salto Systems GmbH, Wuppertal
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