Ganzheitliche energetische Betrachtung von Gebäuden
Bei einer ganzheitlichen energetischen Betrachtung von Gebäuden ist auch der Energieaufwand für die Herstellung, Instandhaltung und das Lebensende der Gebäudekonstruktion (graue Energie) von Bedeutung.
Für zwei Typgebäude im Neubau und vier Typgebäude im Bestand wurden insgesamt 400 Varianten mit verschiedenen Kombinationen aus Gebäudehülle und Anlagentechnik untersucht. Für die Variantenkombinationen wurden das Treibhauspotenzial bzw. die CO2-Emissionen (GWP = CO2-Äquivalent), der nicht erneuerbare kumulierte Energieaufwand (KEAne) und die Jahresgesamtkosten ermittelt.
Energieeffizienz sollte Vorrang haben
Begrenzte Ressourcen schont man, wenn man zuerst den gebäudeseitigen Energiebedarf durch eine effiziente Gebäudehülle und Anlagentechnik sowie ein energiebewusstes Nutzerverhalten minimiert.
Autarke Gebäudeenergiekonzepte
Ein autarkes Gebäude ohne Anschluss an netzgebundene Energie versorgt sich jederzeit selbst mit Energie. Dafür ist ein hoher technischer Aufwand notwendig. Der gebäudeseitige Aufwand für autarke Gebäude ist weder aus Kostengründen noch durch Einsparungen an CO2-Emissionen zu rechtfertigen.
Lenkungswirkung bestehender Gebäudestandards
Die Lenkungswirkung der bestehenden Gebäudeenergiestandards ist begrenzt. Die Vorgabe eines Gebäudeenergiestandards für die Nutzungsphase ist kein Garant für eine Einsparung an CO2-Emissionen oder KEAne über den gesamten Lebenszyklus.
Wärmepumpen als Schlüsseltechnik
Wärmepumpen sind ein Wärmeversorgungssystem der Zukunft. Ein zentraler Baustein zur Senkung des Energieaufwands ist die Nutzung regenerativer Energieträger für die Wärmeerzeugung.
Fernwärmesysteme der Zukunft
Die Bereitstellung von Fernwärme mit hohem regenerativem Anteil oder auf Basis einer Abwärmenutzung und Sekundärbrennstoffen gilt als Schlüsseltechnik.
Ordnungsrecht und Förderprogramme
Im Ordnungsrecht könnte ein fester CO2-Zielwert für Gebäude festgelegt werden, statt eine Bewertung über Referenzgebäude und den Primärenergiebedarf vorzunehmen. Alternativ kann ein neues Förderprogramm mit entsprechenden Kriterien zusätzlich zu den bereits bestehenden KfW-Effizienzhäusern aufgelegt werden.