Heizung sanieren

BEG: Höhere Prämien und neue Fördermittel für digitale Lösungen

Der Einsatz von erneuerbaren Energien und die Heizungsmodernisierung werden mit der Bundesförderung Effiziente Gebäude noch flexibler.

Quelle: Intelligent heizen/Thilo Ross
Quelle: Intelligent heizen/Thilo Ross

Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) wurden bereits im ersten Halbjahr 2020 14,5 Mrd. Euro in Form von Zuschüssen oder Krediten für energieeffizientes Bauen und Sanieren zugesagt. Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) soll dieser positive Trend fortgesetzt werden.

In der BEG wurden bisherige Förderprogramme des Bundesamtes für Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zusammengeführt und zum Teil weiterentwickelt. Hausbesitzer und Wohnungseigentümer können von höheren Prämien für den Einsatz erneuerbarer Energien bei Komplettsanierungen oder im Neubau profitieren. Außerdem erhöhen sich die Fördersummen um weitere 55%, wenn die Maßnahmen im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) ausgeführt werden. „Auf diese Weise können Sanierer beispielsweise ihre Ölheizung durch eine Wärmepumpe ersetzen und erhalten künftig nicht nur 45 Prozent der Investitionskosten, sondern mit dem iSFP-Bonus sogar 50 Prozent. Bei einer Biomasseanlage sind es sogar 55 Prozent, denn in bestimmten Fällen greift der durch die BEG neu eingeführte Innovationsbonus Biomasse in Höhe von fünf Prozent“, erläutert Kerstin Vogt, Geschäftsführerin der VdZ. Erstmals förderfähig sind heizsparende digitale Lösungen: Das Spektrum reicht dabei von Smart Meter über Mess- und Steuerungs- bis hin zur Regelungstechnik. Bis zu 20% der Kosten übernimmt der Staat. Außerdem wurden die förderfähigen Kosten bei einzelnen Maßnahmen pro Wohneinheit von 50.000 auf 60.000 Euro erhöht.

Neue Effizienzhaus-Klassen

Die KfW bietet finanzielle Hilfe, wenn der energetische Gesamtzustand eines Hauses verbessert werden soll und ein bestimmter Effizienzhaus-Standard angestrebt wird. Neu eingeführt wurde unter anderem das Effizienzhaus 40, bei dem Sanierer einen Zuschuss von 45% erhalten. Darüber hinaus sind zusätzliche Zuschläge für besonders ambitionierte Sanierungen möglich. Dazu wurden neue Klassen für Effizienzgebäude entwickelt: Gebäude, die mindestens 55% des erforderlichen Energiebedarfs über erneuerbare Energien decken, erreichen die Effizienzgebäude EE-Klasse. Daneben gibt es außerdem die neue Effizienzgebäude NH-Klasse. Diese basiert auf einer vom Bund anerkannten Nachhaltigkeitszertifizierung und gilt ausschließlich für den Neubau. Wer im Neubau beim Effizienzhaus eine EE-Klasse oder eine NH-Klasse erzielt, bekommt einen zusätzlichen Zuschuss von 2,5%. Bei einer Sanierung sind beim Erreichen einer EE-Klasse sogar 5% möglich.

Weiterführende Informationen zur neuen Bundesförderung

Printer Friendly, PDF & Email
19.02.2024
BMWSB
Ab 20. Februar starten die BMWSB-Förderprogramme Klimafreundlicher Neubau (KFN), Genossenschaftliches Wohnen und Altersgerecht Umbauen. Anträge können über die Website der KfW gestellt werden.
20.04.2023
BEG
Die Änderungen der BEG-Förderung sollen berücksichtigen, dass ab dem 01.01.2024 möglichst jede neu eingebaute Heizung zu mindestens 65 % mit Erneuerbaren Energien betrieben werden muss.
20.04.2023
GEG
Das erneuerte Gebäudeenergiegesetzes (GEG) verordnet 65 % Erneuerbare ab 2024 und erlaubt diverse Übergangsausnahmen bei der Heizungssanierung.
26.05.2023
Neubau
Die Förderung für die Programme Klimafreundlicher Neubau und Wohneigentumsförderung für Familien sei nun bis zum Jahresende gesichert, sagt Bundesbauministerin Klara Geywitz.
01.12.2023
Umfrage
Bundesverband Wärmepumpe e.V. und Energieberatendenverband GIH e.V. fordern die Ampelkoalition dazu auf, so schnell wie möglich für Klärungen beim Bundeshaushalt 2023 und 2024 zu sorgen.
10.07.2023
DENEFF warnt vor Attentismus
Ausgelöst durch das Politk-Chaos bricht nach Brancheninformationen die Nachfrage nach energetischen Gebäudesanierungen und Effizienzmaßnahmen in der Industrie deutlich ein.