Beim Abriss und Neubau von Gebäuden wird sehr viel CO2 ausgestoßen, sie belastenKlima und Ressourcen enorm und vernichten in vielen Fällen bezahlbaren Wohnraum.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und Architects4Future (A4F) zeigen anhand einer Auswahl von Negativbeispielen drohender und vollzogener Abrisse zeigen sie auf, wie diese klimaschädliche Praxis begünstigt wird.
In ihrem Papier Gebäudeabrisse vermeiden und Bauen im Bestand fördern fordern die Verbände von den Bauministerinnen und -ministern der Länder, in der Musterbauordnung und den Landesbauordnungen eine verpflichtende Abrissgenehmigung zu verankern, damit Klimaauswirkungen künftig geprüft werden und Gebäude nur abgerissen werden dürfen, wenn Abriss und Neubau tatsächlich ökologischer sind als die Sanierung. Bis dahin fordern die Verbände ein Abrissmoratorium.
Nach aktuellem Baurecht gibt es in kaum einem Bundesland gesetzliche Vorgaben oder Bedingungen für Abrisse. Eigentümerinnen und Eigentümer können nach eigenem Ermessen über Abriss oder Sanierung entscheiden, ohne dass es einer unabhängigen und transparenten Prüfung über Umwelt- und Klimaauswirkungen bedarf.
Hinzu kommt, dass finanzielle Anreize i.d.R. für den Neubau statt für Sanierung, Umnutzung und Umbau gesetzt werden. Die Verbände geben außerdem zu bedenken, dass in der Öffentlichkeit der Irrglaube verbreitet sei, dass etwa Abriss und Neubau ökologischer seien als die Sanierung bestehender Gebäude.
Die DUH hat ein Papier mit den wichtigsten Fakten zu den negativen Effekten von Abriss und Neubau auf Klima, Umwelt und Ressourcen veröffentlicht. darin heißt es u.a.:
Allein im Jahr 2021 wurden laut Statistischem Bundesamt rund 14.090 Gebäude abgerissen – die Dunkelziffer liegt schätzungsweise deutlich höher. Pro Jahr produziert Deutschland pro Kopf rund 2,76 t Bauschutt, während der Verpackungsabfall bei 227,5 kg pro Person liegt.
10% der gesamten CO2-Emissionen Deutschlands entstehen allein durch die Herstellung, Errichtung und Entsorgung von Gebäuden und Bauprodukten.
Gebäude müssten in allen Phasen des Lebenszyklus – Herstellung, Errichtung, Nutzung und Entsorgung – betrachtet werden, um alle CO2-Einsparpotentiale des Bau- und Gebäudesektors für das Erreichen der Klimaziele auszuschöpfen.