Von Holger Lasch, Produktmanager Luftbefeuchtung / Verdunstungskühlung, Condair GmbH
Luftfeuchte und Infektionsrisiko
Jeder kennt die unangenehmen Auswirkungen von zu trockener Luft: Die Haut wird schuppig und rissig, Nasen- und Rachenschleimhäute, aber auch die Augen trocknen aus und werden gereizt. Dadurch fühlen wir uns unbehaglich, sind weniger konzentriert und leistungsfähig und werden anfälliger für Atemwegserkrankungen. Eine viel zu geringe Raumluftfeuchte ergibt sich, wenn in kühlen Jahreszeiten trockene Außenluft durch Lüftungsanlagen oder geöffnete Fenster ohne eine geregelte Befeuchtung in warme Räume einströmt. Häufig stellen sich in so belüfteten Räumen dann relative Luftfeuchten von deutlich unter 20 % ein, die die zuvor beschriebenen negativen Symptome auslösen.
Doch gibt es tatsächlich einen direkten Zusammenhang zwischen einer trockenen Luft mit einer relativen Feuchte unter etwa 30 % und der Ausbreitung und den Erkrankungen an Grippe?
Dieses auch in der Medizin kontrovers diskutierte Thema wurde in langjährigen Untersuchungen von Forschern der renommierten US-amerikanischen Universität Yale analysiert. Einer aktuellen Studie zufolge, die im Mai 2019 unter dem Titel "Low ambient humidity impairs barrier function and innate resistance against influenza infection" veröffentlicht wurde, begünstigt eine zu geringe Raumluftfeuchte die Ausbreitung von Grippeviren und erhöht damit die Erkrankungsgefahr erheblich. Grippeauswirkungen werden bei 10 - 20% relativer Luftfeuchtigkeit auch unabhängig von der Viruslast verstärkt.