Heizkosten senken durch Gebäudesanierungen

Die Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND) hat analysiert, wie sich der energetische Zustand von Häusern und Wohnungen auf die durchschnittlichen Gaskosten der Bewohnenden auswirkt.

Quelle: Initiative Klimaneutrales Deutschland
Quelle: Initiative Klimaneutrales Deutschland

Anlass der Analyse ist die Novellierung des GEG. Während sich der politische und öffentliche Diskurs vorwiegend um die verschiedenen Heizungsarten drehte, blieb nach Ansicht der KND die energetische Sanierung der Häuser weitgehend unbeachtet. Carolin Friedemann, Gründerin und Geschäftsführerin der IKND ordnet die Berechnung wie folgt ein: „Mit dem Bundestagsbeschluss zum Gebäudeenergiegesetz kommt nun hoffentlich Bewegung in die Wärmewende. Leider wird oftmals vergessen, dass die Wärmewende maßgeblich jenseits des Heizungskellers stattfindet – nämlich in den darüber liegenden Etagen, durch Gebäudesanierung. Nur so werden Heizkosten und vor allem der Verbrauch fossiler Energie dauerhaft gesenkt.“

Jede zweite Heizung in Deutschland wird mit Gas betrieben. 60% der Gasheizungen stehen in Gebäuden, die vor 1978 erbaut wurden und bei deren Bau Energieeffizienz keine Rolle spielte. Die Analyse zeigt: die Gasrechnung beträgt sowohl für Menschen in Einfamilienhäusern als auch in Miet- oder Eigentumswohnungen der schlechtesten Effizienzklasse H im Durchschnitt fast das Siebenfache.

Den Berechnungen der KND zufolge wird bei durchschnittlich großen Häusern (Basis 150 m²)der schlechtesten Energieeffizienzklasse, Klasse H, die Gasrechnung um 4.935 Euro höher ausfallen als bei Häusern der besten Energieeffizienzklasse, Klasse A – in einem Abrechnungszeitraum von einem Jahr. Bei 75 m2 großen Wohnungen derselben Vergleichsklassen liegt die Differenz bei über 2.400 Euro jährlich.

Bei beiden Flächenwerten handelt es sich um die durchschnittliche Wohnfläche eines Einfamilienhauses oder einer Wohnung in Deutschland. Der Vergleich bezieht die Energieeffizienzklasse D ein, da das durchschnittliche deutsche Haus einen Energiebedarf von rund 125 kWh/m2 pro Jahr hat und sich somit in dieser Klasse befindet. Über ein Fünftel aller Wohngebäude in Deutschland hat die Energieeffizienzklasse D; was einem gut sanierten Altbau entspricht.

Der Berechnung wurden die Erdgaspreise für Haushaltskunden von Anfang August 2021, Mitte Dezember 2022 und August 2023 zugrunde gelegt. Im August 2021 lag der Preis noch bei 6 ct/kWh. Im Dezember 2022 lag er bei mehr als dem Dreifachen mit 20 ct/kWh. Im August 2023 lag der durchschnittliche Gaspreis bei 14 ct/kWh. Diese Werte wurden mit den mittleren Energieverbrauchswerten abhängig der Effizienzklasse für ein beispielhaftes Haus sowie eine beispielhafte Wohnung multipliziert, um die Gaskosten zu erhalten. Dabei wurde ein gleichbleibender Verbrauch zum Vorjahr angenommen.

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