Investitionslücke bei der Dekarbonisierung schließen
Siemens Financial Services (SFS) hat eine neue Insight-Studie mit dem Titel Dekarbonisierung finanzieren: Intelligente Gebäude veröffentlicht. Die Studie schätzt die Investitionslücke zwischen dem aktuellen Investitionsvolumen bei der Umrüstung von Bürogebäuden, Krankenhäusern und Bildungseinrichtungen und den Investitionen, die zur Realisierung der beschleunigten Dekarbonisierungsziele bis 2050 tatsächlich erforderlich sind.
Als Teil der Reihe "Dekarbonisierung finanzieren" liegt der Schwerpunkt der Studie auf Gebäuden. Für 36 % des Energieverbrauchs verantwortlich, sind Gebäude ein Kernbereich für Initiativen zur Verbesserung der Energieeffizienz und potenziell maßgeblicher Faktor für das Erreichen der Klimaschutzziele.
Die Investitionslücke ist in jedem der vier untersuchten Länder beträchtlich:
- Europa: 7,2 Mrd. Dollar für Bürogebäude, 2,2 Mrd. Dollar für Krankenhäuser bzw. 5,5 Mrd. Dollar für Bildungseinrichtungen
- USA: 5,3 Mrd. Dollar, 1 Mrd. Dollar bzw. 3,8 Mrd. Dollar
- China: 12,7 Mrd. Dollar, 2,7 Mrd. Dollar bzw. 10,8 Mrd. Dollar
- Indien: 0,9 Mrd. Dollar, 0,6 Mrd. Dollar bzw. 6,2 Mrd. Dollar.
Der Studie zufolge können intelligente Gebäude – mit Hot-Desking, Gesundheits- und Arbeitsschutzmaßnahmen, Informationszugriffskontrollen, Sicherheit, Infektionsschutz usw. – am besten sicherstellen, dass gewerbliche und öffentliche Gebäude effizienter genutzt, der Energieverbrauch und die Emissionen deutlich gesenkt und Gebäude in wesentlich nachhaltigere Assets für die Gesellschaft umgewandelt werden.
Methodik
Proprietäre Daten von Siemens Financial Services zu den Kosten für die energieeffiziente Umrüstung pro Quadratmeter (bestehende Gebäude) wurden auf die Gesamtfläche der Krankenhäuser, Büroräume und Bildungseinrichtungen für jedes untersuchte Land bzw. jede Region angewendet. Grundlage für die Ermittlung der Gesamtkosten für die Umrüstung war eine Schätzung der Global Alliance for Building and Construction. Sie gibt den Prozentsatz des Gebäudebestands an, der zur Erfüllung der aktuellen Klimaschutzziele bis 2040 umgerüstet werden müsste (steigt bis 2030 auf 2 und bis 2040 auf 3 %). Anschließend wurden der kumulative Prozentsatz der tatsächlichen aktuellen Umrüstungsraten (ca. 1 % des vorhandenen Gebäudebestands) bis 2040 berechnet und die Umrüstungskosten mit diesen Umrüstungsraten ermittelt. Die Investitionslücke ergibt sich aus der Differenz zwischen den aktuellen Raten für die energieeffiziente Umrüstung und der prognostizierten Rate, die zur Erfüllung der Klimaschutzziele erforderlich wäre.
Private Finanzierung
Zum Schließen der Lücke zwischen dem aktuellen und dem erforderlichen Investitionsvolumen bietet Siemens Financial Services zufolge der private Finanzsektor intelligente Finanzierungslösungen, die die Umrüstung auf dekarbonisierte, energieeffiziente und intelligente Gebäude für Eigentümer erschwinglich machen. Finanzierungswerkzeuge können den Cashflow erhöhen und Kosten dem Nutzen anpassen. Intelligente Finanzierung kann den Übergang zur Dekarbonisierung darüber hinaus budgetneutral gestalten, indem die aktuelle Investition mit künftigen Einsparungen finanziert wird, teilt SFS mit.