Mehr Sanierungen durch Aufteilung des CO₂-Preises
Ende November hatte der Bundesrat das zuvor vom Bundestag beschlossene Gesetz zur Verteilung der CO₂-Kosten zwischen Vermietenden und Mietenden von Wohngebäuden gebilligt. Seit dem 1. Januar ist ein 10-Stufenmodell in Kraft, nach dem die Kohlendioxidkosten abhängig vom Energiestandard und auf Basis des Energieverbrauchsausweises des Mietshauses aufgeteilt werden. Bei der Verteilung der Kosten gilt: Je niedriger die CO₂-Emission, desto größer der Anteil der Mietenden. Die CO₂-Abgabe soll helfen, klimafreundliches Verhalten zu fördern, um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen.
Institutionelle wie private Vermietende in Deutschland sehen die neue Regelung als Anreiz, energetische Sanierungen an ihren Immobilien umzusetzen. Rund jeder Vierte bewertet diesen sogar als stark bis sehr stark.
Energetische Sanierungen in den nächsten ein bis zwei Jahren angestrebt
Vermietende, die laut Umfrage einen Anreiz in der Neuregelung sehen, wurden weiter dazu befragt, inwiefern sie energetische Sanierungen tatsächlich umsetzen möchten. Dabei fällt auf: Die grundsätzliche Bewertung schlägt sich auch in der Planung der Maßnahmen nieder. So wollen mehr als 60% energetische Sanierungen durchführen (privat: 62%, geschäftlich: 65%). Zwei von zehn geschäftlichen und drei von zehn privaten Vermietenden planen in die Sanierung von Heizungsanlagen, Fenstererneuerung und Dämmung von Fassaden oder Dach zu investieren. Die angestrebten energetischen Sanierungen sollen in der Mehrheit bereits in den kommenden ein bis zwei Jahren umgesetzt werden.
„Für einen klimaneutralen Gebäudebestand ist es entscheidend, die Energieeffizienz der Immobilien in Deutschland wesentlich zu verbessern“, sagt Matthias Hartmann, CEO von Techem. „Vermietende, die kurz- und mittelfristig keine Sanierungen umsetzen können, haben die Möglichkeit, bereits heute mit geringinvestiven, digitalen Maßnahmen den eigenen Anteil an den CO₂-Kosten zu reduzieren.“ Digitales Messen von Energieströmen, das Monitoring von Heizungsanlagen und anderen Betriebsprozessen sowie eine optimierte Betriebsführung können die Energieeffizienz einer Immobilie um bis zu 15% verbessern.
Vermietende sehen Herausforderungen in Arbeitsaufwand und finanzieller Belastung
Trotz der positiven Effekte auf die Investitionsbereitschaft haben die Befragten auch die Befürchtung, dass die Regelung negative Auswirkungen mit sich bringt. Die eigene finanzielle Belastung wird von mehr als der Hälfte der privaten (56 Prozent) und geschäftlichen Vermietenden (53%) als hoch eingeschätzt. 68 Prozent der geschäftlichen und 50% der privaten Vermietenden erwarten außerdem einen höheren Arbeitsaufwand für die Ermittlung der Energiebilanz.
Services zur Kostenaufteilung entlasten Vermietende
Um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren und die Kostenaufteilung ermitteln zu können, bieten Energiedienstleister Lösungen für Vermietende. Diese müssen lediglich die CO₂-Menge sowie die dafür anfallenden Kosten mitteilen, die auf der Rechnung des Energieversorgers separat ausgewiesen werden. Auf Grundlage der Quadratmeter und der eingereichten Daten kann die Emissionsstufe ermittelt und die Aufteilung der CO₂-Kosten vorgenommen werden. Mit dem Techem CO2-Rechner können Vermietende unkompliziert und kostenlos eine individuelle Kostenprognose für ihre Liegenschaft berechnen.