Nachfrage nach Kältesystemen mit natürlichen Kältemitteln steigt
Nach Auswertung der aktuellen Konjunkturumfrage erwarten die Unternehmen der Kältetechnik für das Gesamtjahr 2022 einen nominalen Umsatzzuwachs von gut 5%. Damit bleiben die Erwartungen für das laufende Jahr gegenüber der Frühjahrsumfrage kaum verändert. Eintrübungen werden jedoch für 2023 erwartet. Hier rechnen die Unternehmen der Kältetechnik lediglich mit einem nominalen Zuwachs von 2%.
Aufgrund des Anstiegs der Preisindizes, bedeutet das einen durchschnittlichen realen Rückgang für die Gesamtbranche. Dies zeigen auch die Auftragseingänge für Kältetechnik: Zwar können die Bestellungen im laufenden Jahr real um 8% zulegen, für die Monate Juni bis August ist jedoch bereits eine leicht rückläufige Ordertätigkeit zu beobachten.
Geringfügig positiver bewerten die Anbieter von Klima- und Lüftungstechnik den Ausblick für 2023 und rechnen mit einem Plus von nominal 3%. Insbesondere die Hersteller von Ventilatoren schätzen dabei ihre Aussichten für das kommende Jahr als solide ein.
Die Ausfuhren der deutschen Kältetechnik stiegen nominal von Januar bis Juli 2022 um fast 13%. Auch real bedeutet dies einen Zuwachs. Insbesondere die Ausfuhren nach China entwickelten sich gut, sie stiegen nominal um 22% . Im Vergleich dazu stiegen Exporte in die USA um 16%.
Mit einem Exportplus von nominal 14% verzeichneten die Lieferungen in die EU ebenfalls einen positiven Verlauf. Insbesondere Polen und Belgien trugen zur guten Entwicklung bei. Dagegen stagnierten die Ausfuhren nach Italien. Auch die Lieferungen in die Schweiz, Großbritannien und die Türkei legten in den ersten sieben Monaten zu. Unter anderem die hohe Nachfrage nach Wärmepumpen treiben den Export.
Energieeffizienz gefragt
Ein großes Potenzial für die Kältetechnik liegt in einer hohen Nachfrage nach energetisch optimierten Systemen sowie energieeffizienten Lösungen. Ebenfalls führt die Umsetzung der F-Gase-Verordnung zu einer steigenden Nachfrage nach Kältesystemen mit natürlichen Kältemitteln. Zudem sind positive Impulse aus der IT-Branche - insbesondere Rechenzentren - und der metallverarbeitenden Industrie spürbar. Dies bietet Chancen für Innovationen.
Aufgrund der Energiekostensteigerungen stehen andererseits Kundenbranchen wie beispielsweise der Lebensmitteleinzelhandel und der Nichtwohngebäude-Sektor vor großen Herausforderungen.
Die Maschinenbauunternehmen verzeichnen aktuell einen deutlichen Auftragsstau. Hierbei stehen Risiken, wie Lieferengpässe bei Materialien und Vorprodukten, fehlende und teure Transportkapazitäten sowie ein erheblicher Fachkräftemangel - insbesondere in der Kältetechnik - möglichen Chancen gegenüber. Im Jahr 2023 wird es für die Allgemeine Lufttechnik elementar sein, externe Risiken im Blick zu behalten.
Es steht in Aussicht, dass einzelne Engpässe schneller als erwartet abnehmen. Jedoch ist zu befürchten, dass aufgrund erheblicher Kostensteigerungen in den Kundenbranchen, Bestellungen verschoben oder gar storniert werden.