Er belegt, dass das Ziel einer Defossilierung der Energiesysteme zwar näher rückt, aber die bisherige Dynamik des Ausbaus der regenerativen Energien bei weitem nicht ausreicht, um das gesetzte klimapolitische 1,5 °C-Ziel zu erreichen.
Einer der wichtigsten Bausteine der Energiewende ist der weiter forcierte Ausbau des regenerativen Energieangebots. Mit rund 42 % des Bruttoinlandsstromverbrauchs wurde 2019 in Deutschland erneut mehr elektrische Energie aus erneuerbaren Energien erzeugt. Dabei stammen über die Hälfte aus der On- und Offshore-Windenergie. An zweiter Stelle steht der Strom aus Bioenergie (Biogas und feste Biomasse) und an dritter Stelle die Photovoltaik.
Demgegenüber liegt der Anteil der regenerativen Wärme mit 14,5 % deutlich niedriger. Er wird weiterhin von den biogenen Festbrennstoffen dominiert. Im Vergleich dazu ist der Beitrag der Umgebungswärme, der oberflächennahen Erdwärme und der tiefen Geothermie sowie der Solarthermie deutlich geringer.
Auch im Verkehr auf der Straße stagniert der Anteil der primär genutzten biogenen Kraftstoffe. Strom aus regenerativen Energien hat bisher nur ein Nischendasein. Im Schienenverkehr hingegen dominiert elektrische Energie mit einem Anteil an „grünem“ Strom von über 60 %.
Photovoltaik weltweit mit größter Ausbaudynamik
Weltweit zeigt sich eine ähnliche Situation. Der Stromsektor verzeichnet die größte Ausbaudynamik. Die Photovoltaik zeigt dabei die mit Abstand größte Wachstumsgeschwindigkeit und ist weltweit die Technologie zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, die am schnellsten zunimmt. Im Bereich der regenerativen Wärme – hier dominiert die Biomasse mit deutlich über 90 % – ist eine weitgehende Stagnation und im Bereich der Mobilität nur ein leichter Ausbau erkennbar. Zuwächse im straßengebundenen Verkehr resultieren dabei primär aus einer Ausweitung der Biodieselproduktion in Ländern mit einer hohen Pflanzenölproduktion.
In den kommenden Jahren wird – sowohl in Deutschland als auch weltweit – die Nutzung erneuerbarer Energien im Elektrizitätssektor weiter am schnellsten zunehmen. Dieser Anstieg wird im Wesentlichen durch einen Ausbau der Stromerzeugung aus Windkraft und insbesondere aus der Solarstrahlung über die Photovoltaik getragen. Damit dürfte der Anteil der elektrischen Energie, die aus erneuerbaren Quellen kommt, global und auch national – bei einer insgesamt weiter merklich steigenden Stromnachfrage – absolut und relativ zunehmen. Die zu erwartende Ausbaudynamik im Wärme- und Kraftstoffmarkt ist dagegen deutlich eingeschränkter, wenn auch hier leichte Zuwächse zu erwarten sind.
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