Die Europäische Kommission legt Schwerpunkte auf Energieeinsparungen, Diversifizierung der Energieversorgung und beschleunigte Einführung erneuerbarer Energien als Ersatz für fossile Brennstoffe in Haushalten, Industrie und Stromerzeugung.
„Täglich wird uns vor Augen geführt, dass wir so schnell wie möglich unabhängig von fossilen russischen Energieimporten werden müssen. Das EU-Paket ist somit dringlicher als je zuvor. Insbesondere die erhöhten Anforderungen im Bereich Energieeffizienz müssen dabei stärker berücksichtigt werden. Hier hat ganz aktuell auch Minister Robert Habeck konkrete Vorschläge angekündigt, die jetzt schnell angegangen werden müssen“, erklärte Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur. So möchte die EU-Kommission das verbindliche Ziel in der Energieeffizienzrichtlinie, die Teil des ‘Fit for 55'-Paketes im Green Deal ist, von 9 auf mindestens 13 % zu erhöhen.
“Viele wohlwollende Energieeffizienz-Kampagnen sind in der Vergangenheit nicht ausreichend erfolgreich gewesen. Informations- und Kommunikationskampagnen zum effizienten und sparsamen Umgang mit Energie und anderen Ressourcen sind wichtig. Vor allem aber müssen praxisnahe, gangbare Regelungen sowie konkrete Prozesse unter Einbeziehung einer Vielfalt von Akteuren organisiert werden. Alle Studien zeigen, dass die Diversifizierung der Energieträger allein nicht zur Unabhängigkeit führt. Energieeffizienz ist daher gerade auch mit Blick auf die aktuelle Situation die unmittelbar erfolgversprechendste Option.“
Zudem plant die EU-Kommission im Genehmigungsprozess die Planung, den Bau und den Betrieb von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien, sowie Speicher und Netzanschlüsse europaweit als von überragendem öffentlichen Interesse zu definieren. Dadurch sollen diese Anlagen deutlichen schneller realisiert werden. Die Zeitspannen für die Genehmigung, die die EU Kommission hier festlegt (ein Jahr für Projekte in designierten „Go-To-Areas“, zwei Jahre in anderen Gegenden) stehen allerdings besonders im Netzausbau in starkem Gegensatz zu den heute realen Zeitrahmen. „Für wirkliche Beschleunigungen müssen wir die Planungs- und Genehmigungsverfahren dringend weiter verschlanken, standardisieren und digitalisieren“, so Kuhlmann.
Teil des Pakets sind auch Vorschläge, um die bereits im März dieses Jahres vorgeschlagenen ambitionierteren Ziele zum Ausbau von erneuerbarem Wasserstoff und dessen Derivaten zu erreichen.