Das Papier erläutert u.a., wie in der Immobilienbranche durch einen Paradigmenwechsel zur dezentralen Energieversorgung massive Potenziale ausgeschöpft werden können.
Der Immobiliensektor verursacht allein in Deutschland 120 Mio. t CO2 pro Jahr. Laut Bundesregierung muss diese Zahl bis 2030 halbiert werden. Lösungsansätze sind bereits vorhanden, bleiben bislang allerdings oftmals ungenutzt. Durch ein intelligentes Energiemanagement, die flächendeckende Modernisierung des Immobiliensektors sowie die Durchsetzung von Mieterstrom und eigenproduzierten erneuerbaren Energien lässt sich massiv CO2 einsparen und zugleich Geld verdienen.
1. CO2-Einsparungen bis zu 90% sind schon heute möglich
„Die Technologie für saubere Energie ist längst vorhanden, Politik und Immobilienunternehmen setzen allerdings häufig auf die falschen Mittel. Wir haben zwar die passenden Techniken, es fehlt aber ein intelligentes Energiemanagement, das die einzelnen Sektoren vernetzt. So werden Potenziale regelrecht verschenkt“, sagt Dr. Karsten Schmidt, CEO von Ampeers Energy. Die Elektrifizierung der Wärmeseite reduziert fossile Brennstoffe signifikant, da sie etwa 70% der Emissionen einer Immobilie ausmachen. Das Konzept der Sektorenkoppelung hilft also, die Wärmeversorgung von fossilen Energiequellen unabhängig zu machen.
2. Die dezentrale Energieversorgung ist ein profitables Geschäftsmodell
Eine weitere These: CO2 einsparen ist ein profitables Geschäftsmodell mit bis zu 10% Rendite. Das soll gelingen, indem erneuerbare Energien selbst produziert werden. Dafür haben Immobilieneigentümer:in- nen bereits heute vielfältige Optionen und Vermarktungsmöglichkeiten. Möglich ist dies u.a. durch Nutzung intelligenter Software.
3. CO₂-Ziele erreichen mit flächendeckenden Modernisierungen
Dennoch trägt der Immobiliensektor nach aktuellen Berechnungen bislang deutlich zu wenig zur Minderung der CO₂-Emissionen bei. Entsprechend müsste sich die aktuelle Sanierungsquote vervierfachen, um das von der Bundesregierung gesetzte Ziel der CO₂-Neutralität bis 2045 zu erreichen. Softwarebasierte Planungstools und standardisierte Energiekonzepte, die von einzelnen Gebäuden auf ganze Quartiere übertragen werden, können dabei helfen.
4. Mehr soziale Gerechtigkeit durch Mieterstrom und dezentrale Wärme
Sowohl die Unabhängigkeit vom Weltmarkt als auch die Kosteneinsparungen für Mieter:innen werden zunehmend wichtiger. Denn gerade mit Blick auf die steigende Inflation und die hohen Gaspreise werden Lösungen wie Mieterstrom oder dezentrale Wärme entscheidend sein, um ein soziales Gleichgewicht zu erhalten.
5. Einsparungen beim Netzausbau mit dezentraler Stromversorgung
Darüber hinaus soll eine dezentrale Stromversorgung langfristig deutliche Einsparungen beim Netzausbau in Deutschland ermöglichen. Die These: Strom, der nicht mehr von Windanlagen aus dem Norden in den Süden transportiert werden muss, weil er lokal erzeugt wird, ist günstiger Strom. Hierbei werden flexible Stromtarife, wie sie bereits heute vom Gesetzgeber verlangt werden, eine zentrale Rolle spielen. Letztverbraucher können Kosten sparen, wenn sie zu Zeiten Strom beziehen, in denen ausreichend Strom im Netz vorhanden ist und entlasten damit die Netze. Flexible Stromtarife sind geradezu prädestiniert für die dezentrale Energieversorgung im Quartier, sofern auch ein intelligente Sektorenkopplung stattfindet.
Interessierte können das Positionspapier unter diesem Link herunterladen.