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Smart heizen

Karlsruher Institut für Technologie (KIT) bestätigt deutliche Verbrauchssenkung durch Smart-Heating-Lösung von Kalo.

 

tado Smartes Heizkörper: Thermostat Basic und Internet Bridge mit vereinfachtem Funktionsumfang für Wohnungen mit Zentralheizung. Quelle: tado
tado Smartes Heizkörper: Thermostat Basic und Internet Bridge mit vereinfachtem Funktionsumfang für Wohnungen mit Zentralheizung. Quelle: tado

Gemeinsam mit dem Münchener PropTech tado hat Kalo in den vergangenen Monaten eine wohnungswirtschaftliche Smart-Heating-Lösung basierend auf smarten Heizkörperthermostaten entwickelt. Deren Wirksamkeit im Mehrparteienhaus wurde nun durch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in einem wissenschaftlich begleiteten Feldversuch bestätigt. 15,5 Prozent Energieeinsparungen konnten hiernach Haushalte mit smarten Thermostaten gegenüber nicht ausgestatten Wohnungen erreichen.

Dass der Energieverbrauch und die damit einhergehende CO2-Emission im Gebäudesektor verringert werden und sich die Wohnungswirtschaft auf den Weg zur Klimaneutralität machen muss, ist längst kein Geheimnis mehr. Der politische Druck vonseiten der Bundesregierung sowie der Europäischen Union steigt stetig. Doch die bisher in den Fokus genommenen Maßnahmen erfordern nicht nur hohe Investitionen für Gebäudeeigentümer, die Umsetzbarkeit wird zudem durch begrenzte Materialverfügbarkeit und Fachkräftemangel sowie die Auslastung des Handwerks zunehmend beschränkt.

Es gibt allerdings Ansätze zur Verbrauchsreduktion, die mit geringeren Investitionen verbunden und zugleich verfügbarer sind: Smarte Heizkörperthermostate nutzen die Möglichkeiten intelligenter IoT-Technik, beziehen den Bewohner mit ein und erreichen eine deutliche Verbrauchssenkung, ohne den Wohnkomfort einzuschränken. Die intelligenten Helfer werden von der Wohnungswirtschaft aktuell noch wenig wahrgenommen. Die Anbieterseite konzentrierte sich bislang hauptsächlich auf den Endkundenmarkt. So kommen die Geräte im Kontext von Mehrparteienhäusern bisher nur vereinzelt in Miet- oder Eigentumswohnungen zum Einsatz, wenn sich der Wohnungsnutzer für den Kauf entscheidet – vorwiegend werden sie im Segment der Einfamilienhäuser genutzt.

Führend in diesem Endkundenmarkt ist das Unternehmen tado, mit europaweit rund 450.000 ausgestatteten Haushalten. Gemeinsam mit dem Münchener IoT‑Experten hat sich Kalo unter dem Dach der noventic group – Management-Holding von Kalo und seit 2021 an tado beteiligt – zusammengetan, um die smarte Technik in die Wohnungswirtschaft und in die Vollausstattung von Mehrparteienhäusern zu bringen. Eigentümer von Mehrparteienhäusern erhalten so eine intelligente Möglichkeit, um mit überschaubaren Investitionen CO2-Emissionen zu senken. Kalo nutzt seine wohnungswirtschaftliche Expertise, um den Prozess Ende-zu-Ende zu begleiten – von der Gerätebeschaffung über die Installation bis zur Einführung der Bewohner in die Nutzung der Geräte. In 40 Gebäuden deutschlandweit haben die Unternehmen den Prozess bereits erfolgreich einem Praxistest unterzogen.

Die mit allen gängigen Ventilgewinden kompatiblen smarten Thermostate lassen sich per App mobil steuern. Sie ermöglichen eine Grad-genaue Einstellung der Raumtemperatur – im Gegensatz zu herkömmlichen Thermostaten mit den für Nutzer nur wenig aussagekräftigen Stufen 0 bis 5. Individuell durch die Bewohner einstellbare Zeitpläne sorgen dafür, dass Räume nur dann Wohlfühltemperaturen erreichen, wenn sie tatsächlich in Gebrauch sind. So muss z. B. das Badezimmer außerhalb der üblichen Nutzung morgens und abends nicht durchgängig auf 21°C geheizt sein. Eine integrierte Fenster-offen-Erkennung bemerkt, wenn ein Fenster oder die Balkontür zum Lüften geöffnet wird und fährt die Temperatureinstellung automatisch herunter, um einen erhöhten Energieverbrauch zu vermeiden.

Im Gegensatz zur Endkundenvariante der smarten Thermostate von tado wurde die neue Lösung den spezifischen wohnungswirtschaftlichen Anforderungen angepasst. Die Hardware ist besonders robust designt. Überdies wurde die Batterielaufzeit deutlich verlängert und damit besser auf die Austauschzyklen der Wohnungswirtschaft abgestimmt. Die Anbindung erfolgt auch nicht, wie beim Endkundenprodukt, über das private WLAN der Bewohner, sondern über eine zentrale Long-Range-Funkinfrastruktur. Zudem ist die Verwendung der begleitenden App keine Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit. Auch weniger technikaffine Menschen können so einbezogen werden und Einsparungen erreichen.

KIT-Studie betrachtet Einsparpotenziale

Wie viel Energie durch die intelligenten Funktionen der smarten Thermostate eingespart werden kann, hat eine Vergleichsstudie des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) jüngst wissenschaftlich bestätigt. In einem Zeitraum von drei Monaten innerhalb der letzten Heizperiode wurden zwei mit smarten Thermostaten teilausgestattete Mehrparteienhäuser mit einem nicht ausgestatteten Mehrparteienhaus – alle drei aus der Energieeffizienzklasse D – verglichen. Die teilausgestatteten Häuser erzielten im Versuchszeitraum eine Heizenergieeinsparung von 21 Prozent gegenüber dem Referenzobjekt. Bereinigt um Wettereinflussfaktoren sowie die besonderen Umstände der Energiekrise in der Heizperiode 2022/23 und des damit einhergehenden geänderten Heizverhaltens, weist die Studie für ausgestattete Wohnungen eine Einsparung von 15,5 Prozent gegenüber nicht ausgestatteten Haushalten aus. Eine hohe Wirksamkeit auch in Mehrparteienhäusern wurde damit bestätigt.

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