Grünes Licht für Wärmepumpen

"Wärmepumpen-Ampel" zeigt Potenziale für Wohngebäude in Deutschland

75 % der Wohngebäude in Deutschland sind geeignet für den Einbau einer Wärmepumpe. Mit der interaktiven Webkarte „Wärmepumpen-Ampel“ können Eigentümer:innen von Wohngebäuden prüfen, welche Möglichkeiten für ihr Gebäude bestehen.

Unter www.wärmepumpen-ampel.de können Gebäudeeigentümer:innen herausfinden, welche Wärme­pumpen­technologie für ihr Gebäude geeignet ist. Quelle: FfE München
Unter www.wärmepumpen-ampel.de können Gebäudeeigentümer:innen herausfinden, welche Wärme­pumpen­technologie für ihr Gebäude geeignet ist. Quelle: FfE München

Derzeit gibt es ca. 1 Mio. Wärmepumpen in Deutschland. Das entspricht 5 % der 19 Mio. Wohn­gebäude. Die Bundesregierung plant bis 2030 mit 6 Mio. Wärme­pumpen. Immer wieder werden in Studien Zielzahlen für den Einbau von Wärme­pumpen genannt. Doch wie hoch ist das technische Potenzial für elektrische Wärmepumpen in deutschen Wohn­gebäuden?

Die Forschungsstelle für Energiewirtschaft e. V. und Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft mbH (FfE) München liefert nun konkrete Zahlen: 75 % der deutschen Wohngebäude können mit einer elek­trischen Wärmepumpe beheizt werden. Dies ist eine der Kernaussagen des von der Stiftung Energie­forschung Baden-Württemberg (SEF-BW) geförderten und von den Lechwerken (LEW), den Stadtwerken München (SWM) und Viessmann unterstützten Projekts.

Für die folgenden Technologien wurden rund 17 Mio. der insgesamt 19 Mio. Wohn­gebäude in Deutschland mithilfe von Algorithmen analysiert und Potenziale berechnet:

  • Luft-Wärmepumpe: 65 %
  • Erdsonden-Wärmepumpe: 47 %
  • Erdkollektor-Wärmepumpe: 24 %
  • Solar-Eisspeicher-Wärmepumpe: 37 %

Da sich die Potenziale der Technologien überschneiden, ergibt sich ein Gesamtpotenzial von 75 % der Gebäude, die durch mindestens eine der Technologien beheizt werden können. Eine derartige Einsatzgrenze für dezentrale Wärmepumpen in Deutschland existierte bis dato nicht. Diese Zahlen leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von Zukunftsszenarien.

Die Einsatz­möglich­keiten von Wärmepumpen hängen stark von lokalen Bedingungen ab. Außerdem erscheint die Thematik sehr komplex und überfordert viele Eigentümer:innen von Wohngebäuden.

Um diesen eine Orientierungshilfe zu bieten, entwickelte die FfE im Rahmen des Projekts das Webtool „Wärmepumpen-Ampel“, das deutschlandweit die Eignung der untersuchten Wärme­pumpentechnologien zur Ver­sor­gung eines Gebäudes in einer interaktiven Karte mit Postleitzahlsuche ausweist.

Unter www.wärmepumpen-ampel.de können Gebäudeeigentümer:innen herausfinden, welche Wärme­pumpen­technologie für ihr Gebäude geeignet ist. Weitere Informationen zum Projekt finden sich unter www.ffe.de/projekte/waermepumpen-ampel.

Methodik und Ergebnisse entstanden im Rahmen des Promotionsvorhabens von Simon Greif (die Dissertation wird demnächst veröffentlicht).

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