Marktentwicklung

Wärmepumpen im Neubau beliebtester Wärmeerzeuger

Im Jahr 2020 wurden Wärmepumpen zum ersten Mal bei über der Hälfte aller Bauvorhaben im Bereich Wohn- und Nichtwohngebäude eingeplant.

Wärmepumpen Marktanteile in Deutschland 2016-2020. Quelle: BWP, Statistisches Budesamt
Wärmepumpen Marktanteile in Deutschland 2016-2020. Quelle: BWP, Statistisches Budesamt

Die deutschen Klimaziele können nur erreicht werden, wenn die CO2-Emissionen auch im Gebäudebereich deutlich sinken. Der Wärmesektor genießt dabei mit bereits erprobten und bewährten Systemen einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Bereichen wie Industrie und Schwerlastverkehr mit ihren ebenfalls sehr hoch gesteckten Klimazielen.

Neubauten mit Wärmepumpen

Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamts  insgesamt 124.596 Wohngebäude für den Bau genehmigt. Davon sollen 55.544 mit Umweltwärme und 10.257 Gebäude mit Erdwärme beheizt werden – insgesamt sind das 52,8 % der genehmigten Wohngebäude. Immer mehr Bauherren entscheiden sich also für klimaschonende Heizsysteme. Dabei wurden 10.257 (8,2 %) Gebäude mit Geothermie genehmigt sowie 55.544 (44,6 %) Gebäude mit Umweltthermie. Im Jahr 2019 heizten 45,8 % der Gebäude mit Umweltwärme. Auch in Nichtwohngebäuden stieg der Wärmepumpenanteil von 11,7 % auf 12,8 %. Damit ist seit 2015 ein durchgehend steigender Anteil von Wärmepumpen auch bei Nichtwohngebäuden zu verzeichnen, während der Anteil von Gasheizungen kontinuierlich sinkt.

Mit fossilem Erdgas betrieben wurden im Jahr 2020 noch 40.279 der neu genehmigten Wohngebäude, was einem Anteil von 32,3 % entspricht, in Nicht-Wohngebäuden waren sie noch mit 17,7 % (4.782 Genehmigungen) vertreten.

Im vergangenen Jahr wurden Wärmepumpen zum ersten Mal bei über der Hälfte aller Bauvorhaben (Wohn- und Nichtwohngebäude) eingeplant. Das ist eine gute Nachricht. Der Anteil der Wärmepumpe an allen Baugenehmigungen 2020 beläuft sich dabei auf 45,7 %, was einem Anstieg um 6,2 % entspricht (2019: 39,5 %). ([1] https://www-genesis.destatis.de/baugenehmigungen2020).

„Der Staat bietet attraktive Anreize, damit im Neubau mindestens das KFW Effizienzhausniveau 55 realisiert wird. Mit einem schlechteren Standard sollte man sich als Häuslebauer auch nicht zufriedengeben. Dieses Niveau ist mit einer Wärmepumpe als erneuerbare Heizungstechnik leicht zu erreichen“, sagt Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer Bundesverband Wärmepumpe e.V.. Die staatliche Förderung wird ab 1.Juli durch Einführung der EE-Klasse noch attraktiver.

Nachdem die Wärmepumpen in Deutschland im vergangenen Jahr die Millionenmarke knackten, muss jetzt allerdings auch im Bestand noch mehr Schwung in den Markt kommen, um die angepeilten Klimaziele im Gebäudesektor erreichen zu können. „Dafür brauchen wird endlich ein Level-Playing Field bei den Energiepreisen, insbesondere eine Entlastung des Strompreises von der EEG-Umlage.“, bekräftigt Sabel.

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