Studie: Treibhausgas vermeiden und Geld verdienen

Der Gebäudebereich ist für rund 35 % der CO2-Emissionen verantwortlich. Doch gerade hier lassen sich mit geringen Investitionsmaßnahmen enorme CO2-Einsparungen erzielen. Das belegt eine neue Studie, die das E.ON Energy Research Center der RWTH Aachen, der Umweltcampus Birkenfeld und das Institut für Luft- und Kältetechnik Dresden erstellten.

Cover CO2-Studie Gebäudetechnik. Quelle: BTGA
Cover CO2-Studie Gebäudetechnik. Quelle: BTGA

Die aus Gründen des Klimaschutzes dringend erforderliche Reduktion der CO2-Emissionen ist teilweise mit hohem finanziellem Aufwand verbunden. Doch gerade im Gebäudebereich lassen sich mit geringen Investitionsmaßnahmen enorme CO2-Einsparungen erzielen, heißt in einer gemeinsamen Pressemitteilung des Bundesindustrieverbands Technische Gebäudeausrüstung e.V. (BTGA), des Fachverbands Gebäude-Klima e.V. (FGK) und des Herstellerverbands Raumlufttechnische Geräte e.V. (RLT-Herstellerverband).

Die Studie zur CO2-Vermeidung in der Gebäudetechnik stellte fest, dass allein im Bereich der Klima- und Lüftungstechnik durch wirtschaftlich attraktive Maßnahmen jährlich bis zu 3 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden können. „Entscheidend ist, dass sich bei zahlreichen Maßnahmen, beispielsweise bei der Installation von Wärmerückgewinnungssystemen oder bei der Betriebsoptimierung, negative Vermeidungskosten in Höhe von über 200,00 Euro pro Tonne CO2 ergeben“, sagte Günther Mertz, Geschäftsführer der Verbände der Technischen Gebäudeausrüstung, die die Studie in Auftrag gaben. „Das heißt, die Investitionen rechnen sich innerhalb kürzester Zeit.“ Auch beim Einsatz neuer Kälteanlagen, beispielsweise in Supermärkten, Hotels oder Bürogebäuden, liegen die Vermeidungskosten bei lediglich 107,00 Euro pro Tonne CO2.

Deutschland läuft Gefahr, seine Klimaschutzverpflichtungen nur noch über den Zukauf von CO2-Zertifikaten aus anderen EU-Staaten erfüllen zu können. Dadurch drohen dem Bundeshaushalt – und damit dem Steuerzahler – Belastungen in Milliardenhöhe. „Deutlich sinnvoller wäre es, in CO2-Vermeidungsmaßnahmen in Deutschland zu investieren, als das Geld für Zertifikatzukäufe aus anderen EU-Staaten einzusetzen,“ sagte Professor Dr.-Ing. Dirk Müller, RWTH Aachen.

Initiiert wurde die Studie von drei führenden Verbänden der Technischen Gebäudeausrüstung, dem BTGA – Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung e. V., dem FGK – Fachverband Gebäude-Klima e. V. und dem Herstellerverband Raumlufttechnische Geräte e. V. Schon frühere Studien, beispielsweise vom Bundesverband der Deutschen Industrie BDI belegten, dass gerade in der Gebäudetechnik die CO2-Vermeidungskosten besonders gering und die Amortisationszeiten besonders kurz sind.

Weitere Informationen: www.btga.de | www.fgk.de

 

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